Murx von Marx

Dnepr und Ural
Motorräder ohne Plastik und Firlefanz
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Service im Spessart Ursus Sibiricus

Toter Oktober: Einbau 750er-Uralmotor in eine Dnepr MT11

Was soll man sagen, irgendwann kommt halt die Zeit ... Der Motor hört sich merkwürdig an und man hat so das Gefühl, man sollte mal reinschauen. Demotivierend ist nur, daß man dann nichts zum Fahren hat - also schiebt man das erstmal hinaus.

Irgndwann habe ich dann mal eine Vorona probegefahren und war sofort von dem Motor begeistert. Aus Zufall ergab sich die Möglichkeit, einen gebrauchten 750er-Uralmotor zu ergeiern, mit gerade mal 1800 km auf dem Buckel. Der alte hatte mich ja schon über 60.000 km (fast) ohne Pannen durch die Welt getragen. Ursache: ein gebrochener Kolbenring. Eigentlich eine Lappalie, als ich den Motor bekommen hatte, hatte er auch schon einiges auf dem Buckel. Nicht viel für 60.000 km.

Also raus mit dem alten 650er und rein mit dem Neuen.

Der Neue stammt vom Frühjahr 2006 und ist aktuell.

Benötigte Teile

Benötigtes Werkzeug

Notwendige Anpassungen

Nachtrag: Die Dnepr-Hardyscheibe ist dem 750er nur bedingt gewachsen, sie hat nachgegeben. Zwingend ist der Austausch gegen eine der neueren Ural-Hardyscheiben.

Eigentlich paßt ja alles, bis auf ein Paar Kleinigkeiten:

Getriebe: Die eingegossenen Führungen blockieren den Anlasserzahnkranz, sie müssen auf 2,5 mm heruntergefeilt werden.

Auspuffanlage: Die paßt halt nicht, da müssen andere Krümmer her. Etwas fummelig ist das Zusammenstecken der 2 Interferenzrohre. Geht ganz gut, wenn man das provisorisch festbindet.

Vergaser: die Stehbolzen sind ein Paar mm zu weit auseinander. Da der innere paßt, habe ich die äußeren Löcher vorsichtig aufgesägt.

Elektrik: Der Motor hat die Denso-Lichtmaschine mit integriertem Regler drauf und eine Computerzündung drinnen, also raus mit Regler, alter Kontaktzündung-Mimik und diversen Kabeln. Immerhin habe ich jetzt ein leeres Rahmendreieck.

Getriebe: Die in Fahrtrichtung oben links liegende Bohrung muß auf 10 mm aufgebohrt und entgratet werden, mit einer Schraube M10x50 wird das Getriebe angeflanscht.

Vergaser: K68 mit 112er Hauptdüse. Düsemmadelposition ganz unten. Damit die Nadel auch ordentlich ganz rausgeht, das Ringelchen nach unten versetzt.

Zündung: In den Deckel ein 8er Loch, abgesenkt und eine Senkkopfschraube eingeklebt.

Fazit

Das Mopped rennt wie'd Sau. Ordentlich Zug, springt gut an und geht um die 130. Ein echter Fortschritt und nur zu empfehlen !

Den alten Motor baue ich neu auf, durch den Kolbenringbruch wurde leider auch der Kolben beschädigt. Da kommen neue rein. Mittlerweile ist der Motor im Klappernden Bär gelandet ...